Der Zinseszinseffekt kommt zustande, wenn Zinserträge nicht an den Anleger ausgeschüttet werden, sondern in der Anlage verbleiben und wieder angelegt werden. Da es auf die Zinsen wiederum Zinsen gibt, erhöht sich die Rendite der Anlage.

So hat beispielsweise beim Tagesgeld die Häufigkeit der Zinsgutschrift Auswirkungen auf die Rendite. Bei einer Anlage von 10.000 Euro für ein Jahr und einer Verzinsung von 1 Prozent ergibt sich folgender Zinsertrag:

  • 100,00 Euro (jährliche Zinsgutschrift)
  • 100,38 Euro (vierteljährliche Zinsgutschrift)
  • 100,46 Euro (tägliche Zinsgutschrift)

Durch den Zinseszinseffekt erhöht sich also die Rendite der Anlage. 

Aufgepasst:

Der Zinseszinseffekt wird von Beratern gern als Verkaufsargument genannt. Wie das Rechenbeispiel zeigt, ist seine Auswirkung auf den Anlageerfolg aber vergleichsweise gering, zumindest bei kurz- und mittelfristigen Anlagen. Interessant wird der Zinseszinseffekt erst bei sehr langfristigen Anlagen von zehn Jahren oder mehr.